Pressearchiv
Hier finden Sie eine Übersicht aller Konzertankündigungen und Konzertberichte.
Konzerttermine
MESSE F MOLL / TE DEUM von Anton Bruckner
Datum: | 26.01.2020 |
Uhrzeit: | 16:30 |
Ort: | St. Nicolai Kirche Lippstadt |
Vergangene Termine
Royal Music
Datum: | 03.02.2019 |
Uhrzeit: | 16.30 Uhr |
Ort: | St Nicolai Kirche |
Konzert mit BlechbläserEnsemble 2018
Datum: | 02.06.2018 |
Uhrzeit: | 20:00 |
Ort: | Lippstadt St. Joseph |
Beethovens 9.
Datum: | 29.01.2017 |
Uhrzeit: | 16:30 |
Ort: | St. Nicolai. Lippstadt |
Carmina Burana
Datum: | 29.10.2016 |
Uhrzeit: | 20:00 |
Ort: | Aula ev. Gymnasium Lippstadt |
Konzert St. Nicolai / St. Joseph
Datum: | Sonntag, 24.01.2016 |
Uhrzeit: | 16:30 Uhr |
Ort: | St. Joseph, Lippstadt |
Gudrun Tollwerth – Chudaska, Sopran /
Hartwig Bertram, Moderation /
Harduin Boeven, Leitung und Orgel
Haydn "Die Schöpfung"
Datum: | 25.01.2015 |
Uhrzeit: | 16:30 Uhr |
Ort: | St. Nicolai, Lippstadt |
Der Patriot, Kultur
"Gewaltige Ausdruckskraft"
Haydns „Die Schöpfung“ begeisterte in St. Nicolai
LIPPSTADT - So spannend kann Musik sein: Wie eine Perlenkette reihten sich am Sonntag die zahlreichen, teils hochdramatischen Höhepunkte beim Konzert in St. Nicolai aneinander. Alle aufzuzählen ist schier unmöglich. Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ hinterließ jedenfalls in der Einstudierung von Kantor Harduin Boeven mit dem Lippstädter Kammerchorund dem Göttinger Symphonie Orchester einen unbestritten starken Eindruck.
Das fing schon mit dem ersten Instrumentalsatz des Orchesters an, das mit verwirrend ineinandergeschobenen unaufgelösten Dissonanzen das Chaos schilderte, und setzte sich mit einem der bedeutendsten Klangeffekte der Klassik, dem gewaltigen D-Dur Schlag, der die Schöpfung des Lichtes ankündigt, eindrucksvoll fort.
Die Göttinger Symphoniker verstanden es vortrefflich, durch geschickte Auswertung der einzelnen Instrumente partiturbedingte Assoziationen in liebenswürdigen Nuancen und Klangfarben zu mischen. Die klangmalerisch effektvollen Intermezzi sowie das idyllische Flötenterzett gehörten, abgesehen von einigen kleineren Intonationstrübungen, zu den Höhepunkten des unbekümmert aufspielenden Orchesters.
Musikalisch spannende Effekte gab es auch beim hervorragend disponierten Kammerchor, der mühelos die Früchte seiner spürbar akribischen Probenarbeit ernten konnte. Zu den Höhepunkten gehörten der machtvolle Chor „Die Himmel erzählen erzählen die Ehre Gottes“, ein breit ausladender Hymnus von gewaltiger Ausdruckskraft mit entsprechender Wirkung, sowie das forsche Allegro-Vivace des Jubelchors „Stimmt an die Saiten“.
Auch der freudig bewegte Jubelrhythmus „Vollendet ist das Werk“, im Wiederholungschor Nr. 28 noch intensiver dargestellt, sowie die mächtige Doppelfuge im Schlusschor „Singet dem Herrn“ gehörten zu den stärksten Chorszenen, die zu markanten Säulen des Oratoriums avancierten. Stimmlich beeindruckende Höhepunkte erlebte man auch beim Terzett der Vokalsolisten. Mit ihrem glockenhellen und koloratursicheren Sopran interpretierte Gudrun Tollwerth-Chudaska den Erzengel Gabriel sowie Eva, während Adam und der Erzengel Raphael würdevoll vom Bassbariton-Solisten Bartolomeo Stasch verkörpert wurden. In strahlender Tenorlage glänzte Volker Hanisch als Erzengel Uriel sowohl im rezitativischen Bereich wie auch im Arienpart.
Zu den weiteren Höhepunkten gehörten die klangschönen Terzette der Vokalsolisten sowie das musikalisch innige Liebesduett von Eva und Adam. Der reiche und breite Schlussgesang wurde hier fast schon zur Opernarie und mündete in den fugierten Schlusschor „Des Herren Ruhm“ - eine Meisterleistung aller Mitwirkenden.
Harduin Boeven als Spiritus Rector freute sich am Schluss. Das Publikum auch: Spontane Standing Ovations honorierten den großartigen Erfolg. (LB)
KirchenMusikNachtWanderung
Datum: | Samstag, 30.08.2014 |
Uhrzeit: | 22.00 Uhr |
Ort: | St. Nicolai, Lippstadt |
Musik in St. Nicolai
Datum: | Samstag 30. August 2014 |
Uhrzeit: | 22:00 Uhr |
Ort: | St. Nicolai, Lippstadt |
Der Patriot, Kultur
Amadeus mal zwei
Der Kammerchor Lippstadt widmete sich Mozart und E.T.A. Hoffmann
"Amadeus – mehr als Mozart": Dieses Leitmotiv reizte Kantor Harduin Boeven zu einem ungewöhnlichen Konzert in St. Nicolai. Denn Mozarts Zeitgenosse, der Dichter Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann wechselte als Zeichen seiner großen Verehrung des Komponisten seinen dritten Vornamen gegen Amadeus aus und komponierte mit seinem Miserere b-moll für Soli, Chor und Orchester selbst ein großes Werk.
Anlass genug für Boeven, ein Raritäten-Programm unter dem Oberbegriff „Amadeus“ zusammenzustellen, das sich mit seiner überwiegenden Mollstimmung sogar der Passionszeit gut anpassen ließ und zugleich für den Kammerchor Lippstadt eine enorme Herausforderung bedeutete: E.T.A. Hoffmanns Werk wurde auf Lateinisch einstudiert, während Wolfgang Amadeus Mozarts Auftragswerk „Davide penitente“ mit Teilen aus der unvollendeten c-moll-Messe mit italienischem Text gesungen wurde. Doch den bewusst hohen Anforderungen der Interpretation wurde der Kammerchor dank der intensiven Probenarbeit mühelos gerecht.
Das war stellenweise gewaltig, mit welch wohldosierten Tempi und Tonstärken der Chor das Kirchenschiff beschallte. Das kraftvoll intonierte Vivace-Thema „Cantiam“ sowie der grandiose Schlusschor gehören zu den unbestrittenen Höhepunkten der italienischen Kantate. In die gleiche Kerbe schlugen die in feinsten Nuancen aufspielenden Instrumentalisten des Göttinger Symphonieorchesters als stets verlässliche, souveräne Stütze und auch als Erfolgsgaranten.
Als Konzerteinstieg wählte Boeven das mit 119 Takten und sieben Minuten Dauer wohl längste Kyrie (in d-moll) von Wolfgang Amadeus Mozart: Seufzende Streicher begleiten den homophonen Chorsatz in der nahezu romantischen Moll-Tonart. Eine Fülle musikalischer Schönheiten offenbarte sich dann in E.T.A. Hoffmanns b-moll-Miserere mit einer ganzen Bandbreite des Ausdrucks und der verwandten musikalischen Mittel. Auch hier setzte der Kammerchor mit gefeilten Interpretationen eindrucksvolle Akzente, etwa beim Chor Nr. 9 vom feierlichen Grave-Intro über die lebhafte Entwicklung bis hin zum effektvollen Forte-Schluss.
Besondere Höhepunkte fanden sich hier in den solistischen Einsätzen, die teilweise gar als fünfstimmige A-cappella-Passagen ihre nachhaltige Wirkung auf die Zuhörer nicht verfehlten. Dafür sorgte ein stimmlich ausnahmslos hervorragend besetztes Solistenquintett mit Gudrun Tollwerth-Chudaska und Constanze Albrecht (Sopran), Belinda Och (Alt), Juan Carlos Navarro (Tenor) und Werner Harke (Bass). Zu besonders klangschönen Ohrenweiden gediehen die Sopran-Duette, die Terzettpartien sowie die Quartettgesänge – ein nachhaltig beeindruckendes Konzert mit einer ganzen Vielzahl musikalischer Höhepunkte.
Messias
Ort: | St. Nicolai, Lippstadt |
Der Patriot, Kultur Lokal
Gewaltiges Klangerlebnis
Die begeisterten Zuhörer feierten die „Messias“-Aufführung zum 125-jährigen Jubiläum des Chores an St. Nicolai mit Standing Ovations
Das war gewaltig: Georg Friedrich Händels Barock-Oratorium „Der Messias“ im klassischen Gewand. Mit der „moderneren“ Fassung von Wolfgang Amadeus Mozart hat sich der Chor an St. Nicolai zu seinem 125-jährigen Bestehen selbst ein wundervoll klingendes Musikevent geschenkt. Auch der Kammerchor Lippstadt war an diesem Jubiläumskonzert, der klingenden Krönung des Patronatsfestes am Nikolaustag, aktiv beteiligt.Lange haben die Chöre unter Leitung von Kantor Harduin Boeven für dieses Mammutprojekt geprobt. Herausgekommen ist dabei ein spannungsgeladenes Epos auf musikalisch hohem Niveau. Soli und Chöre wechselten sich in meisterhaft ausgewogener Architektonik ab, wobei die im Vergleich zu Händels Original üppige Mozart´sche Instrumentierung die musikalische Spannung fast explosiv zu steigern vermochte - ein Verdienst des überaus spielfreudig agierenden Göttinger Symphonie-Orchesters, das nicht nur souverän im homogenen Streichersound wirkte, sondern insbesondere auch im Bläserensemble mit lupenreinem Sound zu faszinieren wusste.
Die musikalische Erzählung vom Leben Jesu von der Freude bei der Geburt über die Passion bis hin zur verheißungsvollen Auferstehung und Himmelfahrt lebte von ihren klanglichen Kontrasten in unterschiedlichen Stimmungen.
Immer wieder wusste Harduin Boeven Chor und Orchester zu spontan gesteigerten Höchstleistungen zu motivieren. Das ging nahezu Schlag auf Schlag nach der Pause im überaus lebhaft apostrophierten zweiten Teil des Konzertes. Wie ein gewaltiger Paukenschlag wirkten die trompetenverstärkten mächtigen Allegro-Chorsätze „Halleluja“ und „Die Herrlichkeit Gottes“.
Zu den Höhepunkten gehörten komplizierte Chorsätze wie der dreiteilige majestätisch wirkende Schlusschor mit dem gesteigerten Fugato-Mittelteil und das mächtig verklingende „Amen“, um nur einige beeindruckenden Fixpunkte herauszugreifen.
Auch das ausgezeichnete Quartett der Vokalsolisten passte sich in den Rezitativen und Arien den musikalischen Stimmungen adäquat an: Amani Robinson (Sopran) brillierte als Verkündigungsengel mit frohlockendem Timbre. Sonja Koppelhuber setzte mit ihrem Mezzosopran teils auf schmerzvolle, dunkle Klangfarben besonders im zweiten Teil.
Mit herrlichen Koloraturen bei den Tenor-Arien begeisterte Reinhart Ginzel. Bariton.
Mozart c-Moll-Messe
Ort: | St. Nicolai, Lippstadt |
Der Patriot, Kultur
Feinfühlig nachempfunden
Die Aufführung von Mozarts großer c-Moll-Messein der Nicolaikirche war spannend wie ein Krimi
So spannend kann Musik sein: Wie ein musikalischer Krimi wirkte Harduin Boevens Einstudierung von Wolfgang Amadeus Mozarts großer c-Moll-Messe mit dem Kammerchor Lippstadt und dem Göttinger Symphonie Orchester. Zum Glück entschied sich Boeven für die komplette Neufassung des amerikanischen Pianisten Robert Levin, der erst vor vier Jahren jenes musikwissenschaftlich rätselhafte Torso-Fragment Mozarts mit fundierten Ergänzungen anhand von Skizzen sowie Neukompositionen zu einem stilistisch vielfältigen Monumentalwerk von 90 Minuten erhob.In der vollbesetzten Nicolaikirche begann das Orchester schon richtungsweisend im Kyrie mit den klassischen chromatischen Abwärtsbewegungen der Bässe im klagenden Lamento-Gang, ehe nach dem Ruf der Posaunen der Chor-Introitus für ein feierliches Grave sorgte. Dann das fast halbstündige Gloria in der Tradition einer Kantatenmesse mit sieben symmetrisch aufgebauten Einzelsätzen: Vom mächtigem Orchester-Fundament mit Pauken und Trompeten angespornt, intonierte der stimmlich gut disponierte Kammerchor in freudestrahlendem Chor-Forte den mächtigen Gloria-Jubelgesang, vom Dirigenten im straffen Marschrhythmus energisch forciert.
Auch beim mächtigen Credo, insbesondere beim Crescendo im „Crucifixus“ und im resoluten „resurrexit“, gab Harduin Boeven ein forsches Tempo vor - kein Problem für Chor und Orchester. Weitere beeindruckende Höhepunkte des Chores sollten folgen. Dazu gehörten sicherlich der lautstarke Aufruf „Jesu Christe“ als Überleitung zur ebenso gewaltigen Chorfuge „Cum sancto spiritu“, aber auch die kraftvollen Chor-Akkorde im Sanctus und die freudig erregt inszenierte Doppelfuge „Osanna“.
Bemerkenswerte Akzente setzte der Chor im „Qui tollis“ als g-Moll-Doppelchor mit schwerster Orchesterbegleitung in breitestem Tempo, besonders eindrucksvoll in der fallenden Chromatik bis hin zur fast atemberaubenden Schluss-Wendung von g-Moll zu Es-Dur.
Mit den beiden Sopranistinnen Amani Robinson und Cornelia Fisch sowie Johannes Klüser (Tenor) und Alexander Knop (Bass) rekrutierte sich ein stimmlich ausgewogenes Vokalsolisten-Quartett. Italienisches Flair spürte man im Sopransolo des „Laudamus“ (Cornelia Fisch) sowie im Sopran-Duett des „Domine“ mit feinstem kontrapunktisch-obligatem Streicher-Fundament, aber auch im konzerthaften Terzett des „Quoniam“.
Wie ein inniger Weihnachtsgesang erklang Amani Robinsons feinfühlig nachempfundene Sopran-Arie „Incarnatus“. Die Tenor-Arie „et in spiritum sanctum“ kam etwas blass herüber - besonders in den tieferen Tonlagen hätte der Orchestersound hier phasenweise etwas gedämpft werden können.
Der imposante Schlussakkord aller Mitwirkenden bei Levins Nachkomposition „Dona nobis pacem“ beendete den spannenden musikalischen Krimi in St. Nicolai und mündete in verdienten Applaus mit Standing Ovations des begeisterten Publikums.